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Signalkrebsefangen an der Gersprenz

 

Signalkrebsefangen an der Gersprenz

 

Freiwillige Überstunden und Extralaufmeter machten die Kinder der Ganztags  AG „Natur und Umwelt“ der AES am 7.6. nach den Bundesjugendspielen. Eigentlich fielen alle AGsnachmittags aus. Die AG hatte aber eine Verabredung der besonderen Art. Herr Pancino, der Vorsitzende des Angelsportvereins 1975 e.V. Groß-Bieberau  traf sich mit der Gruppe und zog mit ihr an die Gersprenz. Dort kontrollierte er mit den Kindern ausgelegte Krebsfangreusen. Schnell habendie Kinder kapiert, wie sie funktionieren und in Eigenregiebeherzt die Reusen eingeholt, geleert, neu mit Köder (Hundefutter) besetzt und wieder ausgeworfen. In der ersten Reuse waren zwei bestaunte Exemplare, an den anderen Reusen füllte sich dann der große Eimer halbvoll mit großen Exemplaren mit beeindruckenden Scheren.

Herr Pancino nahm sich Zeit für die vielen aufkommenden Fragen. Signalkrebse sind eine sogenannte invasive Art, die eigentlich aus Nordamerika kommt und die europäischen Edelkrebse verdrängt hat, da sie die Krebspest auf diese übertragen. Sie sind Allesfresser, die sich massiv vermehren und somit schädigen sie das Ökosystem Fließgewässer massiv. Fressfeinde haben sie kaum, sie können bis zu 2 Tage ohneWasser aushalten und lange Strecken über Land wandern.  Letztes Jahr wurden vom Verein an die 5000 Exemplare gefangen. Loswerden kann man sie nicht mehr, aber den Bestand reduzieren- sprich: einfangen …und (ganz nachhaltig) aufessen: eine Delikatesse. Die Kinder hatten keine Berührungsängste. Ein Kind der Gruppe schickte später ein Bild vom Abendessen der besonderen Art: Krebs in Suppe mit der Anmerkung: „Es war lecker und es war ein Weibchen“. An Herrn Pancino ein großes DANKE, das war Umweltbildung mit allen Sinnen und für alle Altersklassen, denn es waren auch jüngere Geschwister und Elternteile mit dabei. 

 

 

Annette Liebel-Kappes