Auschwitz, Darmstadt, Hanau
Anlässlich des Holocaust-Gedenktages und gegenwärtig durch populistische Gruppierungen propagierten Ressentiments gegenüber Minderheiten hatten die Abiturientinnen und Abiturienten der AES die Gelegenheit, mit dem Vertreter des Landesverbandes der Sinti und Roma mit ihrem Sitz in Darmstadt ins Gespräch zu gehen.
Herr Strauss referierte über die Geschichte der Minderheit der Sinti und Roma,insbesondere über die mehrere Jahrhunderte währende Verbundenheit mit Deutschland und deutschen Regionen, sowie ihre heutige Situation.
Nahezu 23.000 Sinti und Roma aus mehreren europäischen Ländern wurden nach Auschwitz verschleppt, wo sie ermordet wurden. Auch aus Darmstadt wurden 69 Sinti und Roma in das Vernichtungslager deportiert. Auch nach dem Krieg, bis heute dauern rassistische Diskriminierungen, Vorurteile und Benachteiligungen dieser Volksgemeinschaft an.
Bei dem Anschlag von Hanau am 19. Februar 2020 waren auch Angehörige der Sinti und Roma unter den Opfern.
Sehr lange dauerte es, bis 1982 unter Helmut Schmidt der Völkermord an den Sinti und Roma als solcher anerkannt wurde und erst 2015 wurde ein Europäischer Holocaust -Gedenktag der Sinti und Roma eingeführt.
Auf die Frage eines Schülers an den Gastreferenten, was er selbst als Beitrag gegen Ressentiments und Hassreden gegen Minderheiten leisten könne, wenn er doch selbst sehr offen und tolerant sei, fällt eine Antwort nicht leicht, „… Sicherlich helfen Information, Aufklärung und Begegnung, Vorurteile abzubauen, egal gegen wen und welche Minderheit, aber noch wichtiger ist eine „Gegenrede“, eine Reaktion, ein Aufstehen gegen Hass und Ausgrenzung.“ (R. Strauss)
Hizniye Dursun