Polen-Austausch
Mensch, waren wir aufgeregt, als wir am Mittwoch morgens in Darmstadt auf den Bus warteten, der
einen Haufen vermutlich völlig übermüdeter Polen bei uns abladen sollte. Und wie das nun mal ist,
wenn die Nervosität in einem hochkocht, fantasierten wir über alle möglichen Schreckensszenarien:
Was, wenn es unseren Austauschschülern hier nicht gefällt? Was, wenn wir uns überhaupt nicht
verstehen (sowohl lingual als auch emotional)? Was, wenn Godzilla aus dem Gullydeckel steigt und
unsere Gäste frisst? Im Nachhinein waren all diese Befürchtungen zum Glück vollkommen
unbegründet. Unsere Austauschpartner waren alle sehr nett und unkompliziert, wir haben
zusammen gelacht, gefeiert, Streiche gespielt und nebenbei so einiges über unsere Nachbarn im
Osten (und auch über uns selbst) gelernt. Und wir haben wahnsinnig viel unternommen: Egal ob
Frankfurt, Felsenmeer, Nürnberg oder Seligenstadt, immer war etwas los, sodass einem die Woche
wie ein halbes Leben vorkam, das dann aber doch irgendwie viel zu schnell wieder vorbei war. Es
war ein sehr emotionaler Abschied am Mittwochabend, mittlerweile war die Nervosität allgemeiner
Traurigkeit darüber, dass es nun schon vorbei war, gewichen. Aber auch diese menschliche Emotion
ist glücklicherweise völlig unbegründet, denn es gibt ja noch einen Gegenbesuch im nächsten Jahr,
auf den wir uns, so nehme ich zumindest an, alle tierisch freuen.
Dieser Austausch war definitiv eine Bereicherung, nicht wenige von uns haben neue Freundschaften
schließen und nebenbei ihre Englischkenntnisse ausbauen können. Gerade in Zeiten, in denen die
politischen Verhältnisse zwischen beiden Staaten langsam auskühlen (kurwa!), ist es unglaublich
wichtig, dass die Zivilgesellschaften westlich und östlich der Oder zeigen, dass es besser geht.