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Albert-Einstein-Projekttag 05.07.2023

Einstein? Klar, kennt doch jeder. Irgendwas mit Relativität, irgendwas mit Atombombe, irgendwas mit Geige und die Zunge hat er auch mal rausgestreckt. Formel? Ähm, wie rum jetzt die Buchstaben? Wo sitzt noch mal das Quadrat? Aber zumindest heißt unsere Schule Albert-Einstein-Schule, so wie ganz viele andere Schulen in Deutschland auch. Irgendwas muss also da dran sein. 
Damit das „Irgendwas mit…“ nicht „Irgendwas mit…“ bleibt, gibt es den Albert-Einstein-Projekttag an der Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau. In fünf frei wählbaren Projekten konnten sich die Schüler*innen auf die Socken machen (die Einstein nie trug und darum seine Mitwelt mit seinem Fußgeruch beehrte) und nach dem Tag tatsächlich sagen: Einstein? Klar!
Projekt 1: Escape Room zu „Einstein und Mathematik“. Für die Besucher am Nachmittag waren die am Vormittag entwickelten Aufgaben schon ganz schön knifflig, dafür die Ergebnisse umso spannender. Durch Rechnen konnte man einiges erfahren, z.B. Alberts Schulnoten. 
Projekt 2: Zunächst klärten die Schülerinnen und Schüler, die sich für die "Physik Albert Einsteins" entschieden hatten, mit welchem Thema sie sich beschäftigen wollten: Mit dem lichtelektrischen Effekt, für den Einstein den Nobelpreis erhalten hatte und der vor einigen Jahren sogar auf einer Briefmarke zu sehen war? Mit Einsteins (erfolgloser) Suche nach einer Weltformel, um Quantenphysik und Gravitation zu vereinen? Oder mit der bekannten Formel E = m∙c2, die sogar früher auf der Homepage der AES stand? Die Wahl fiel schließlich auf die Relativitätstheorie, deren experimentellen Nachweis sowie die Ergänzung der speziellen Relativitätstheorie durch die allgemeine Relativitätstheorie. War da nicht was Zwillingen….? Die Physikinteressierten dieses Projekts wissen jetzt, was es mit der speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie auf sich hat und lernten einen Einstein kennen, der „mal eben“ ein neues (unser) Weltbild auf einen Zettel kritzelte….
Projekt 3: Thema war: "Unser Zeitbegriff - Denken, Sprache und Wirklichkeit". Was gemacht wurde: ein wenig Theorie (Texte besprochen) und ein Theaterstück entwickelt "with a little help from Chat GBT". Was noch fehlt: Einige Uhren in den richtigen Klassenräumen ... :) [Na, genau gelesen und dann auch noch verstanden…?]
Projekt 4: Halten wir fest: Einstein liebte die Musik und die Musik gehörte zu Einstein. Er spielte Geige und Klavier, Geige auch gern in Gesellschaft, Klavier als Pausenbeschäftigung. Oder so ähnlich. Musikmachen vernetzt die Gehirnhälften heißt es. Hat die Musik zu seinem Genie beigetragen? Den Musiker*innen in dem Musikprojekt könnte man jetzt eine Antwort unterstellen, aber da das Ergebnis der Diskussion der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht wurde, darf man sich selbst Gedanken darüber machen. 
Projekt 5: Albert als Mensch, Mann und Vater in der Zeit, in der er lebte. Das ging in der Projektgruppe ganz schön heiß her: einer der berühmtesten Menschen der Welt, ein Genie, ein Popstar (der auch ganz ordentlich selbst an seinem Mythos gebastelt hat) und dann Albert der Narzisst. Chauvinist seinen (Ehe-)Frauen und ein Psychopath seinen Kindern (wie viele eigentlich?!) gegenüber. Andererseits: war das in seiner Zeit nicht normal und ist das heute nicht egal, wenn man der Welt einen so großen Dienst erwiesen hat? Und ist sein Pazifismus heute, gerade mit seinem Wissen über die Atombombe, nicht unendlich wichtiger, als mindestens eine abgeschobene Tochter und einer der beiden Söhne (wegen des narzistischen Vaters) zeitlebens psychisch krank mit einen rechtlichen Vormund bis zu seinem frühen Tod? 
Für manche brauchte es die Mittagspause um sich Kopf und Gemüt vom Denken, Recherchieren und Diskutieren zu kühlen. Am Nachmittag wurden dann die Ergebnisse reihum für den ganzen Jahrgang vorgestellt. 
Der zweite Albert-Einstein-Projekttag in der Q2 ist wieder erfolgreich durchgeführt worden. Die Schüler*innen haben nun deutlich mehr Wissen über den Namensgeber ihrer Schule: über seine mathematischen und physikalischen Hinterlassenschaften, seinen Zeitbegriff in unserer Gegenwart, seine Liebe zur Musik und Albert als Mensch in seiner Zeit. Auch wenn es Stimmen gab, den Namen unserer Schule zu überdenken, wird die Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau noch so lange Albert-Einstein-Schule heißen, solange es die Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau gibt. Deshalb gehört der Projekttag fest in die Oberstufe und räumt ein ganzes Stück mit dem: „Irgendwas mit…“ auf.  

Sophia Brand