Bilingualer Unterricht ist anstrengend aber lohnt sich. Vor allem für Schüler:innen der Jahrgangsstufe 9 und 10, denen die Möglichkeit geboten wurde mit ihren Bili-Lehrkräften Steffen Baensch und Nicola Coutandin auf Studienfahrt nach Manchester, England zu reisen, um das im Unterricht behandelte Thema mit dem Schwerpunkt Industrielle Revolution vor Ort zu veranschaulichen.

Am Samstag, den 15. Juli 2023 starteten 60 Schüler:innen voller Vorfreude mit dem Bus und erreichten am Abend die holländische Küste von Rotterdam, um von dort aus mit einer Fähre nach Großbritannien überzusetzen. Bei recht starkem Seegang erlebten einige zum ersten Mal die Unwägbarkeiten einer Seereise; das Showprogramm lenkte die meisten jedoch ausreichend ab, so dass sie die Überfahrt durchaus genießen konnten.

In Manchester angekommen, begann das Programm mit einer Stadtführung, welche einen ersten Eindruck über die Historie und Kultur der lebhaften Stadt lieferte. Besonders beeindruckend war der Gegensatz von viktorianischen Gebäuden und moderner Architektur, die das Stadtbild von Manchester prägen.

Mit einem Besuch des Science and Industry-Museums wurden am Tag darauf die faszinierenden Entwicklungen näher gebracht, die die Industrielle Revolution mit sich brachte, und die Schüler:innen bekamen einen Einblick in die Technologien und Maschinen vergangener Zeiten und lernten einiges über die Geschichte der Textilindustrie und die Bedeutung von Manchester als Zentrum der industriellen Innovation.

Außerdem stand eine Fahrt nach Cromford Mills and Village mit einer informativen Führung auf dem Programm. Hier erfuhren die Schüler:innen mehr über die Textilproduktion im 19. Jahrhundert und die Lebensbedingungen der Arbeiter:innen in den Fabriken. Die Ausstellung verdeutlichte eingehend die harten Arbeitsbedingungen und die sozialen Herausforderungen dieser Zeit.

Den krönenden Abschluss bildete schließlich eine Stadtbesichtigung von York, eine Stadt mit einer langen und reichen Geschichte, die mit seiner gut erhaltenen mittelalterlichen Architektur und den historischen Straßen besonders beeindruckend waren. Der Besuch des Railway Museums und des berühmten York Minster, einer beeindruckenden gotischen Kathedrale, waren unter anderem Möglichkeiten die Freizeit vor Ort zu gestalten, wobei Shopping und Co natürlich nicht zu kurz kommen durften.

Die Rückfahrt verlief ebenfalls über Hull und die Fähre. Glücklicherweise war der Seegang auf der Rückfahrt deutlich ruhiger, sodass die Nacht an Bord angenehm und entspannt verbracht werden konnte, und alle, wenn auch übermüdet, gesund am Donnerstagabend wieder in Groß-Bieberau ankamen.

Insgesamt bot die Studienfahrt nach Manchester den Teilnehmenden vielseitige Eindrücke und wertvolles Wissen. Die Kombination aus Technikgeschichte, Industriekultur, der Einblick in das britische Stadtleben, all das wird sicherlich dazu beitragen, das Verständnis für die Vergangenheit und Gegenwart zu vertiefen. Zweifellos jedoch hat die Reise den Horizont erweitert und bleibt eine unvergessliche Erfahrung.

S. Klingler