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Praktikum an der AES – trotz Corona!

Die AES bietet ein Alternativangebot für Betriebspraktika: Virtuelle Betriebsbesichtigungen, Infos zu Bewerbung und echte Berufserfahrung als Köchin und Koch oder Schneiderin und Schneider

Normalerweise schwärmen Schüler*innen der neunten Klassen im April für ihr berufliches Praktikum aus, doch coronabedingt klappte das bei vielen nicht. Der Vorgabe des Kultusministeriums ein angemessenes Alternativprogramm für Schüler*innen, die kein Praktikum gefunden haben, anzubieten, wurde von der Albert-Einstein-Schule in Groß-Bieberau als Anlass genommen, ein groß angelegtes Projekt zu starten, „ein Projekt, das seines gleichen sucht“, so der kommissarische Schulleiter Viktor Neufeld, der auch in der Berufsorientierung neue Wege gehen will.

Mit viel Herzblut schuf Leiterin der Berufsorientierung, Ayten Akdogan, und ihr Team ein zwei-wöchiges Programm, in dem sich zunächst mit den individuellen Stärken und Interessen befasst wurde, um herauszufinden, welche Berufe zu den Teilnehmer*innen passen. Anschließend wurden komplette Bewerbungsmappen erstellt, was die Schüler*innen besonders hilfreich fanden.

Nach dieser intensiven dreitägigen Einführung, startete der nächste Block: Neben virtuellen Betriebsbesichtigungen bei ENTEGA und DENTSPLY SIRONA, bei denen nicht nur ein virtueller Betriebsrundgang unternommen wurde, sondern auch über Bewerbungsverfahren und Ausbildungsmöglichkeiten informiert wurde, konnte man sich unter anderem über das Berufsbild sowie Einstiegsmöglichkeiten & Personalmarketing bei der SPARKASSE und der DEUTSCHEN BAHN online ein Bild verschaffen. Nach vier äußerst informativen Tagen, die als willkommene Abwechslung zum monatelangen Homeschooling empfunden wurden, endete das Projekt schließlich mit einem Highlight, der Möglichkeit an einem „echten“ drei-tägigem Schnupperpraktikum als Koch oder Schneider teilzunehmen.

Sicher sind dies nicht unbedingt die konkreten Berufswünsche von allen Schüler*innen gewesen, berichtete Robin Orth, Koch in Kurzarbeit, der die Gruppenleitung für das Praktikum „Beruf Koch“ übernommen hat, aber dennoch hat es allen viel Freude gemacht, mal wieder raus zu kommen, gemeinsam zu kochen und wertvolle Tipps zu erhalten, was man mit den unterschiedlichen Lebensmitteln alles zaubern kann - denn „Paprika ist nicht nur Meerschweinchenfutter“. Auch wenn vorab alle Teilnehmer*innen negativ auf das Corono-Virus getestet wurden, so fiel aufgrund der Hygienebestimmungen leider das gemeinsame Essen zum Abschluss aus. So machten sich die Schüler*innen mit einem fabelhaften Duft in der Nase, gefüllten Essensboxen und knurrendem Magen auf den Weg nach Hause, um dort ihr Menü, z.B. Geschnetzeltes in Rahmsoße mit Parika-/Zucchinigemüse, einem knackigen Salat und einem Schokoküchlein als Dessert, schmecken zu lassen.

Ähnlich erfolgreich verlief auch das Schnupperpraktikum „Beruf Schneider“, das von Brigitte Reemts betreut wurde, gelernte Schneiderin und Leiterin der Näh-AG der AES. Dort wurden nach einer intensiven Einführung in die Arbeitsweise eines Schneiders, wie zum Beispiel der korrekte Umgang mit der Nähmaschine, Kissenhüllen mit einem Blockhaus-/Patchworkmuster angefertigt. Auch hier waren sich die Schüler*innen einig, dass sie sich zwar eher nicht für diesen Beruf entschieden hätten, aber dennoch froh waren, dass sie sich mit etwas beschäftigen konnten, das sie in Zukunft tatsächlich gebrauchen können und wobei sie zudem viel Spaß hatten. Die entstandenen Kissen sollen im Anschluss im Schulgarten Verwendung finden, so dass aus dem Berufspraktikum auch gleich ein soziales Projekt wurde.

Eines wird durch diese Erfolgsstory deutlich: Berufliche Orientierung wird an der AES großgeschrieben, und daran kann auch Corona nichts ändern!

 

 

S.Klingler