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Das Deutsche Poleninstitut mit dem Polenmobil zu Gast an der Albert-Einstein-Schule.

Am Dienstag, den 28., und am Mittwoch, den 29. März, war das Deutsche Poleninstitut zu Gast an der Albert-Einstein-Schule für alle 10. Klassen. Das Polenmobil hatte am Dienstag bereits für die zwei Realschulklassen eine zweistündige Informationsveranstaltung abgehalten, in denen die Schüler*innen schon einen grundsätzlichen Einblick in die Geschichte, die Lebensweise und die Sprache erfahren hatten.Für die drei G-Klassen gab es weitere interessante Informationen vom Polenmobil am Mittwoch. Zwei Schülerinnen haben den Inhalt der Module kurz zusammen gefasst:

„Zu Beginn begrüßten uns die Mitarbeiter des PolenMobils und stellten sich (einmal auf Deutsch und einmal auf Polnisch) vor. Beide erzählten uns, auch anhand einer Landkarte, über ihre Kindheit und warum sie uns Polen näherbringen möchten. Dabei stellten wir fest, wie ähnlich sich die deutsche und polnische Sprache an manchen Stellen sind. Oft bedeutet ein polnisches Wort auch genau das, wonach es klingt. Wir wurden nach polnischen Prominenten gefragt und mussten feststellen, dass wir zum großen Teil nur einen nennen konnten, Robert Lewandowski. Im Nachhinein stellten wir aber fest, dass wir doch einige mehr kennen, uns nur nicht bewusst war, dass dies Polen sind. Zum Beispiel Mark Forster, von dem wir uns auch ein polnisches Lied anhörten. Im Anschluss lernten wir viele wichtige oder brauchbare Wörter und Sätze auf Polnisch. Solche wie „Hallo“, „Mein Name ist…“ oder „Wo ist…“. 

Da der Austausch, den es an der Schule gibt, auch einen Aufenthalt in Krakau beinhalten, wurde uns ein Video von zwei Touristen gezeigt, welche die Stadt in höchsten Tönen lobten.

Um uns auch einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung zu geben, sahen wir schließlich noch ein Video (beginnend mit dem Anfang des ersten Weltkrieges) über Polen und über Polens und Deutschlands gemeinsame Vergangenheit. 

Zum Ende bekamen wir noch kleine Geschenke wie Karamel-Sahne-Bonbons, Bleistifte oder einen kleinen Locher, der klein genug für ein Mäppchen ist. Als letztes machten wir ein Gruppenfoto vor dem großen Einsteinkopf am Biogebäude, bevor wir uns verabschiedeten.

Von Lena Eidenmüller und Pauline Arras

 

In einer gemeinsamen Veranstaltung in der 5. und 6. Stunde am Dienstag stellt Herr Dr. Kneip auf sehr kurzweilige Weise die Eigenheiten der Polen dar. 

Dabei liest er zum Teil aus seinen Büchern vor und unterhält mit Anekdoten aus seinem Leben, das zwischen den beiden Kulturen stattgefunden hat und stattfindet.  Es wird klar, dass es grundsätzliche Verständigungsschwierigkeiten geben kann, aber natürlich eben auch, wie man damit umgehen kann, damit die Verständigung funktioniert und man ein tieferes Verständnis für die Nachbarn bekommt. 

Er räumt mit gängigen Klischees auf, schafft aber gleichzeitig liebenswerte neue. Er schafft es, die Schüler*innen für das Thema zu interessieren und ihnen witzige Details über die Nachbarn näherzubringen, nicht ohne auch mit einem Schmunzeln deutsche Schrulligkeiten auf die Schippe zu nehmen, z. B. die deutsche Effektivität, wie der folgende Witz beweist: Kommt ein Deutscher zu einem anderen Deutschen, die Tür wird geöffnet, es wird ein wenig gequatscht, man geht ins Wohnzimmer, setzt sich an den Tisch. Dort steht ein Glas mit 3 Salzstangen. Der Gast fragt: Sag mal, erwartest du noch jemanden?

In Polen sei die Gastfreundschaft sehr wichtig und eine Sorge, die man sich nicht machen müsse, die sei, dass man zu wenigzum Essen bekäme.

Der Aberglaube sei im Verhalten sehr präsent, vor allem bei den Älteren, der Pole gebe zum Beispiel nie die Hand über der Türschwelle, das bringe Unglück. Versuche man dies trotzdem, könne es durchaus passieren, dass man über die Türschwelle gehoben und gleich umarmt werde. 

Man dürfe sich nie der Illusion hingeben, schnell etwasabholen zu wollen, es werde immer dauern, da man vermutlich gleich etwas zum Essen bekäme.

Für Schüler natürlich interessant, die Noten sind umgekehrt: Eine Eins ist eine Sechs und umgekehrt, was bei der Mimik zu Verwirrungen führen könne.

Wenn man überlege, was man als Gastgeschenk mitbringen könne: Polen, vor allem Ältere, freuten sich sehr über tatsächliche Fotos von der Familie, die sie gerne an Pinnwände und Kühlschränke heften.

Aber natürlich gibt es auch viele Gemeinsamkeiten zwischen den Nationen: 16 Bundesländer und 16 Woiwodschaften, beide Länder „haben oben ein Meer“, „im Süden ein Gebirge“,die Alpen und die Hohe Tatra; sie sind etwa gleich groß und die beiden Länder werden durch einen Fluss – die Oder- verbunden. 

Er nimmt Ängste und schildert, dass das moderne Polen in Technisierung und Komfort Deutschland in nichts nachsteht, eher in manchen Belangen Deutschland voraus ist.

Am Ende der zwei Tage haben die Schülerinnen und Schüler auf unterhaltsame Weise viel über unsere direkten Nachbarn gelernt und sind vielleicht auch neugierig geworden auf das Nachbarland.

Gudrun Leuffen