In die Welt der Blinden eingetaucht
Am Freitag unternahm die Klasse 7HR2 eine Exkursion ins Dialogmuseum Frankfurt.
Dabei trotzten wir auf dem Hinweg zunächst den widrigen Umständen: Zugverspätung und Streik führte zu einer etwas hektischen und unplanmäßigen Anreise, die dazu führte, dass wir nur „kurz vor knapp“ am Museum in der Hauptwache angekommen sind. Nach einer kurzen Einweisung wurden wir für ca. 1 Stunde von jeweils einem blinden Guide in 8er-Gruppen in völliger Dunkelheit durch verschiedene Räume mit unterschiedlichen Mottos geführt. So ging es – mal mit Hilfe eines Geländers, mal frei – mit Hilfe eines Blindenstocks über eine Holzbrücke, über verschiedene Untergründe, an einem Baum und einem Springbrunnen vorbei, in einen Raum mit Regalen, Stühlen, Tischen und in einer „blinden“ Fahrt mit dem Appelwoi-Express, bis wir letztlich an der „Dunkelbar“ angekommen sind, wo wir ein Erfrischungsgetränk bestellen konnten und die Gelegenheit bekamen, uns noch einmal mit unserer Guide zu unterhalten.
Insgesamt war es eine ungewohnte Erfahrung, galt es doch, die sonstigen Gewohnheiten in unserem Alltag abzulegen und sich auf andere Sinne als die Augen zu konzentrieren. Das war uns allen zunächst einmal sehr fremd. Mit der Zeit gewann man mehr Vertrauen: Man achtete vermehrt auf akustische Signale und die anderen Gruppenmitglieder. Das Tasten mit der freien Hand half dabei und der Gebrauch des Blindenstocks wurde immer zielführender.
Abgerundet wurde das Ganze durch einen abschließenden Besuch im Klangraum, wo man für ca. 15 Minuten verschiedenen Klängen zuhörte, während man sich auf Liege befand, die passend zur Klanggeschichte vibrierte.
Der Besuch war für alle eine tolle und erfahrungsreiche Sache. Nicht zuletzt konnte durch den Besuch auch das Verständnis für Blinde in unserer Gesellschaft erweitert werden.
(Ruben Schaal)